Bündner Bevölkerung wächst leicht
Ende 2021 zählte der Kanton Graubünden total 201'376 ständige Einwohnerinnen und Einwohner. Das ist eine Zunahme von 1280 Personen gegenüber dem Jahresbeginn 2021. Im zweiten Pandemiejahr verzeichnete der Kanton auch leicht mehr Todesfälle als in den Vorjahren.
Mit einem Wachstum von 0,64 Prozent liegt Das Bevölkerungswachstum in Graubünden leicht unter dem nationalen Mittelwert von 0,79 Prozent, wie der Kanton Graubünden in einer Mitteilung schreibt. Die grössten Wachstumsraten verzeichneten die Kantone Wallis, Freiburg und Aargau, im Gegensatz zum Kanton Basel Stadt, wo die ständige Wohnbevölkerung 2021 leicht abnahm.
Haupttreiber des Bevölkerungswachstums war auch im vergangenen Jahr wiederum der internationale Wanderungssaldo. So sind gesamthaft im Berichtsjahr 48'871 Personen mehr in die Schweiz eingewandert als ausgewandert.
Grosse regionale Unterschiede
In Graubünden zeigen sich grosse Unterschiede je nach Region. Am stärksten wuchs die Bevölkerung 2021 in den Regionen Landquart, Moesa und Plessur. Dabei konzentrierte sich das Wachstum vorwiegend auf die Haupttalachsen des Bündner Rheintals und der Mesolcina sowie die daran angrenzend Gebiete.
In den Regionen Albula und Maloja sowie Prättigau/Davos nahm die ständige Wohnbevölkerung im vergangenen Jahr ab. In absoluten Zahlen betrachtet, verzeichneten die Regionen Plessur mit 411 und Landquart mit 402 Personen den grössten Zuwachs bei der Wohnbevölkerung.

Ständige Wohnbevölkerung der Bündner Regionen: Prozentuale Veränderung 2021 und Bestand 31. Dezember 2021. Quelle: Bundesamt für Statistik
Stärkere Zuwanderung
Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung ist 2021 erneut gestiegen. Der internationale Wanderungssaldo betrug 1439 Personen. Per Ende Dezember 2021 waren somit 19,3 Prozent der Wohnbevölkerung Graubündens ausländischer Staatsangehörigkeit.
Unter den grössten Ausländergruppen nahm der Personenstand von portugiesischen Staatsangehörigen leicht ab. Als Grund dafür gibt Luzius Stricker, Leiter Statistik im Amt für Wirtschaft und Tourismus, die Wirtschaftsentwicklung in Portugal an, die wieder Chancen biete und zu einer stetigen Rückwanderung von portugiesischen Staatsangehörigen führe. Demgegenüber stieg die Zahl der in Graubünden wohnenden italienischen, deutschen und ungarischen Staatsangehörigen an. Gerade die ausländischen Gruppen aus dem Osten Europas würden zunehmend auch in der Statistik bemerkbar, so Stricker.
Die international höchste Zuwanderung verzeichnen dabei die touristischen Hochburgen im Kanton. Ebenfalls eine überdurchschnittliche Zuwanderung verzeichnen die Standortgemeinde von Technologieunternehmen vor allem im Bündner Rheintal. Dort erfolgt die Zuwanderung allerdings aus anderen Bündner Gemeinden, teilweise auch aus anderen Kantonen. Dabei handle es sich sowohl um schweizerische als auch ausländische Staatsangehörige, die bereits länger im Kanton oder der Schweiz wohnhaft seien, erklärt Stricker.
Unter den Bündner Gemeinden profitieren Chur, Landquart und ein Grossteil des Rheintals, die Bündner Herrschaft sowie das vordere Prättigau von Zugängen aus den peripheren Regionen und Tourismusgemeinden. Die grösste Abwanderung verzeichnen Davos, Arosa, Flims und Vaz/Obervaz.
Mehr Todesfälle
Der Geburtenüberschuss für Graubünden präsentierte sich auch im letzten Jahr erneut negativ. Bei ähnlicher Anzahl an Geburten haben die Todesfälle im zweiten Pandemiejahr leicht zugenommen. Einzig in den Regionen Imboden, Landquart, Plessur und Viamala wurden mehr Neugeborene als Todesfälle gezählt. Dies im Gegensatz zur Region Surselva, welche unter anderem auch demografiebedingt die grösste Negativbilanz in der natürlichen Bevölkerungsbewegung ausweist.